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#67 Marius Goldhorn: Park

von Jakob Moog

Der digitale Raum ist in unserer Gegenwart allseits präsent. Er manifestiert sich hinter unseren Displays und bietet Zuflucht, wenn uns der analoge Raum überfordert. Er weitet sich aus und drängt das Analoge zurück, bis zu dem Punkt, an dem die Grenzen dieser beiden Räume sich scheinbar auflösen. Diese Grenzüberschreitungen begleiten den Protagonisten in Marius Goldhorns Roman bei seinen Gängen durch die Stadt. Arnold hat etwas verloren. Nur was? Auf seiner Suche streift er an Sehenswürdigkeiten und Aufständen vorbei und findet Halt in den virtuellen Parks des Internets.

In der post-pandemischen Zeit befindet sich die Reflexion der Verflechtung digitaler Prozesse und Strukturen mit unserem Alltag auf einem Hochpunkt. Chatrooms, Videokonferenzen, Online-Spieleabende, Live-Streams von Konzerten, Live-Streams von Gesprächen und Lesungen: Das Analoge tritt zurück, während das Digitale sich in den eigenen Tagesablauf zunehmend einpasst und sich darin verfestigt.
Bereits vor Pandemiebeginn ist das Internet prägend. Lockdowns und Social-Distancing beschleunigten und vergrößern seine Bedeutung. Wann aber wandelt sich dieser Zustand einer digital-vernetzen Welt – in der der virtuelle Raum des Internets normalisiert ist, während gleichzeitig das Analoge und dessen Reminiszenzen gepredigt und zelebriert werden – zu einem Zustand, in dem der analoge und der digitale Raum ineinander übergehen? Vermutlich erübrigt sich diese Frage: Er ist bereits vorhanden.

Als er sein iPhone wieder in die Tasche steckte, spürte Arnold ein Phantomvibieren. Er dachte an die Weltbevölkerung von 7,79 Milliarden. Er dachte an die 66% der Weltbevölkerung, die ein Smartphone besaßen. Er dachte an das Unterbewusstsein dieser 66% der Weltbevölkerung, wie jeder die Illusion einer Vibration oder eines Klingelns einer Nachricht oder eines Anrufs spürte, aus Angst oder aus Hoffnung. (31–32)

Digitale Körperlichkeit; das Smartphone als Erweiterung des Körpers. Derartige Gedanken schwirren durch Arnolds Kopf. Sie treten so schnell auf, wie sie wieder verschwinden. Der Live-Stream zeigt sich in Marius Goldhorns Roman Park als Stream-of-Consciousness. Die Erzählstimme folgt dem Protagonisten Arnold bei seiner Reise nach Paris und Athen. In Athen trifft Arnold Odile, der er bei einem Filmdreh helfen möchte. Die Vergangenheit der beiden Figuren wird in einer Rückblende erzählt:
Beide wohnen in Berlin und treffen sich auf einer Party. Arnold verliebt sich in Odile. Gemeinsam verbringen sie ein halbes Jahr miteinander, in welchem Odile bei Arnold wohnt. Nach Ablauf dieses halben Jahres zieht Odile für ihr Master-Studium nach London. Arnold verspricht, Odile zu besuchen. Nach ihrer Trennung schreiben sich die beiden immer weniger bis der Kontakt abbricht. Arnold fährt nie nach London, stattdessen erhält er Monate später von Odile eine Chat-Nachricht:

Nachricht vom 01.06., 20.09 Uhr: würde mich sehr freuen, wenn du lust hättest, den dreh im august zu unterstützen. (11)

Und wie er dagestanden und sich das alles gefragt hatte, hatte Arnold immer wieder Odiles Nachrichten gelesen. Dann hatte er geschrieben: ja unbedingt. Er hatte die Zeile wieder gelöscht und geschrieben: ich kann nicht, ich habe eine sonderbare blutung unter dem fuß. Er hatte die Zeile gelöscht und geschrieben: ich werde mich umbringen heute abend. Dann hatte er auch diese Zeilen gelöscht, war entlang der Gleise geeilt und hatte geschrieben: ok. (12)

Arnolds alltägliche Tätigkeiten werden präzise aufgezeichnet. Dabei richtet sich sein Tagesablauf nach digitalisierten Routinen und Prozessen: Nach jedem Aufwachen blickt er auf die Uhrzeit, die ihm der Sperr­bildschirm seines iPhones anzeigt. Immer wieder werden der News-Ticker und das E-Mail-Postfach gecheckt, während er mit Google Maps durch den Stadtraum navigiert und mit Odile oder seinem Freund Veysel chattet. Er verbringt seine Zeit damit, zufällige Wikipedia-Artikel zu lesen, alte Chat­verläufe zu durchforsten, sich Ted-Talks und einstündige Rundgänge auf der ISS auf YouTube anzuschauen.
Fast schon dokumentarisch werden Arnolds Beobachtungen, Handlungen, Gedanken und Gefühls­regungen aufgelistet. Hauptsatz wird an Hauptsatz gereiht, der Text fließt stockend zusammen mit Arnold durch Zimmer, Gebäude und Straßen.
Es gibt hierbei keine Hervorhebung, keine Annotation von Besonderheiten. Stattdessen gehen sie im Textfluss unter, müssen entdeckt und aus dem Gemenge an klinisch-apathischen Reaktionen und Dialogen heraus­gezogen werden. Es herrscht Anarchie und die Leser:in beginnt auf eigene Faust damit, eine Hierarchie herzustellen, die der Text nicht vorschreibt. Was er jedoch anbietet, sind Referenzen: Bücher, die Arnold liest; Musik, die er hört; Videos, die er sich anschaut und Filme, über die gesprochen werden. Sie reichern den Text mit einem Gefühl von Gegen­wärtigkeit an und ermöglichen es, dem Prota­gonisten außerhalb des Texts zu folgen. Wir erlangen Einsicht in Arnolds kulturellen Referenzrahmen, indem wir die im Text erwähnten Bücher lesen, Musik hören und Filme anschauen können. Es eröffnet sich eine weitere Ebene der Intro­spektion in Arnolds Figur. Dabei zeigt sich Arnolds Innenleben mal als emotionale Kälte, mal als radikales Extrem in Form von selbstzerstörerisch-nihilistischen Imaginationen von Selbstmord und Attentaten.

Immer wieder begegnet man im Laufe des Romans Arnolds Coping-Mechanisms. Sie sind, zusammen mit seinen sich wiederholenden Interaktionen mit Smartphone und Laptop, Teil seiner »sozialisierenden Rhythmen«. Dieser von André Leroi-Gourhan geprägte Begriff verweist auf die symbolischen Strukturen und Prozesse, die als künstlich geschaffene die natürlichen Rhythmen ersetzen. Anstatt sich nach Wahrnehmung von Jahres- und Tageszeiten zu richten, verlässt dich der kulturalisierte Mensch auf selbst kreierte Symboliken wie Uhrzeiten und Kalendertage. Die eigenen zeitlichen und räumlichen Dimensionen werden geordnet und elektronisch erfasst, nicht nur aus Gründen der Kontrolle und Domestikation des Naturraums, sondern auch als Ausdruck sozialer Integration und Anpassung. Kollektive Erwartungen und Selbstbe­trachtungen finden ihre Realisierung in den Apps der Smartphones.

Arnold wachte auf. Er blickte auf sein iPhone. Es war 8.42 Uhr. Sein iPhone besaß eine neue Tracking­funktion: Er hatte vier Stunden und neun Minuten geschlafen. Draußen schien die Sonne. Arnold schloss die Augen. Arnold öffnete die Augen. Er nahm sein iPhone. Es war 11.02 Uhr. Er hatte sechs Stunden und neunundzwanzig Minuten geschlafen. Arnold ging in die Küche. Er trank Orangensaft aus der Packung. Er nahm sich The Lichtenberg Figures von Ben Lerner und ein Glas. Er trank ein Glas Leitungs­wasser. Er legte sich ins Bett. Arnold las einige Sonette aus den Lichtenberg Figures und dachte: Ich muss mir mehr Gedanken über meinen Körper machen. Er öffnete die Health-App und schaute eine Weile, welche Körper­funktionen und welches alltägliche Verhalten er tracken könnte. Neben dem Peripheren Perfusions­index oder dem Peak Flow/Spitzenfluss konnte man auch seine Stürze tracken. Dann las er, dass die Sturzerkennung erst ab 65 verfügbar war. Arnold fühlte sich relativ gut. (53–54)

Leroi-Gourhan spricht im Zuge dieser soziali­sierenden Rhythmen von dem »Koordinatensystem der Städte und Straßen, in dem die Bewegung der Individuen von der Uhrzeit beherrscht wird«, als Rahmen, nach dem sich die über die Natur »triumphierende Gesellschaft« richtet: die Stadt als materiell befestige Instanz des menschlichen Kulturali­sierungs­prozesses.
Der Stadtraum ist dabei der zentrale Schau­platz der Handlung von Park: In Paris vertreibt sich Arnold seine Zeit mit dem Schlendern durch Straßen und Gassen, sowie mit dem Besuch von Kiosken und Kinos. Der städtische Raum wird meist beschrieben und nur an wenigen Stellen kommentiert. Die dabei selten auftretende kritische Haltung verliert sich in einem Übermaß an Sinnes­wahrnehmung und Gedanken­strömen.

In Athen bewegen sich die Figuren an bekannten Plätzen, Orten und Sehens­würdig­keiten, die in ihrer plastischen Irrelevanz wie bloße Tapeten wirken, wogegen deren historische oder politische Bedeutung keine Abhilfe schafft. Exarchia – deklariert als anarchistisch geprägter Stadtteil – wird als »Kulisse für die links­alter­native Tourismus­erfahrung« für Odiles Filmdreh »mit Sorgfalt gewählt« [118]. Die Künstlich­keit und die plakative Verwendung des Stadt­bilds stechen hervor.
Zusätzlich steht der Stadtraum ständig in Bezug zum digitalen Raum. Sie sind getrennt, doch scheinen sie zunehmend ineinander zu fallen. Arnold verwendet Google Maps, um durch die Stadt zu navigieren, während er gleich­zeitig zu seiner Durch­querung des urbanen Raums Spam-Mails löscht und News checkt. Die beiden künstlichen Räume vermischen sich, wenn Arnold in die digitale Karte von Paris so lange hineinzoomt, bis ihm die Stadt nur noch »als ein matschiges 3D-Modell« angezeigt wird, welches ihn an ein Ruinenfeld erinnert, während der Tour Montparnasse ihm als Monolith, »dunkelgrau und verpixelt, wie ein Glitch in der Textur der Stadt­landschaft« (33) erscheint.
Zusammen bilden sie eine einzige flirrende Reiz­über­flutung, mit der sich Arnold bei der Betrachtung und Verarbeitung seiner Umwelt konfrontiert sieht. Der Urbane und der digitale Raum drängen sich auf als Push-Nachrichten, nicht verortbare Helikopter­geräusche und vibrierende Smartphones.

Arnold sagte: Manchmal denke ich, ich sehe unscharf. Ich habe Angst einen Gehirntumor zu haben.

Odile sagte: Vielleicht brauchst du eine Brille.

Arnold sagte: Ja vielleicht, irgendwie zerfließen die Grenzen, es ist weird.

Odile blickte Arnold an.

Arnold sagte: Manchmal ist es ganz angenehm so. Nur der Krebs.

Odile sagte: Welcher Krebs, also du meinst die Angst vor dem Krebs?

Arnold sagte: Ja.

Odile sagte: Wie der Unschärfeeffekt bei der Essenswerbung. Wenn Brötchen, Gurke, Kunstfleischpatty und Käse und Salat aufeinanderfallen?

Dann sagte sie: Ich glaube, in London werde ich einen Film über die Zukunft drehen.

Arnold dachte: Warum weiß man so was immer am Anfang, gerade wenn man sich getroffen hat? Aus Gründen der Dramaturgie?
Er dachte kurz daran, dass er involviert war, hier, und nicht nur Zuschauer. Und vergaß es auch gleich wieder. (88–89)

Im vierten Teil des Romans sitzt Arnold in einer Hotellobby und ordnet aus einem Kunst­katalog den Personen und Orten, denen er auf seiner Reise begegnet ist, verschiedene Kunstwerke zu. Again: Der kulturelle Referenz­rahmen als diegetische Orientierung für Arnold und als hetero­diegetische Orientierung für die Leser:innen. Es verleitet dazu Arnold zu mimen, indem man Wikipedia-Artikel aufruft, um sich einen völlig oberflächlichen Eindruck von Objekten der Kunst, Natur, Wissen­schaft und Theorie zu verschaffen, der einem in seiner Reduktion trotzdem die Möglichkeit gibt, die eigene Realität zu katego­risieren, um sie verständlicher zu machen und um Überfor­derung zu vermeiden.
Arnold versucht über dieses »bizarre und kindische Stück, das er in sich aufführte und bebilderte« »seine Erinnerung an das vergangene Jahr zu illustrieren.« Dabei ordnet er sich selbst Ed Atkins‘ Something is Missing zu. In Atkins‘ Video­installation lässt der bildende Künstler CGI-modellierte Menschen von ihm geschriebene Texte mit seiner Mimik singen und sprechen. Er transportiert sein analoges Selbst in den digitalen Raum und manifestiert seine Gefühls- und Gedanken­welt in der Melancholie und Verzweiflung seiner virtuellen Figuren. Die im Text aufgeworfene Parallele zu Arnold wird besonders in Hinblick auf die Gedichte, die Arnold im TextEdit-Programm seines Laptops schreibt und zum Ende des Romans auf seiner Website romcompoems.com hochlädt, deutlich. Die Auslagerung kreativen Schaffens in den digitalen Raum ist hierbei nur ein Aspekt von Arnolds Haltsuche in der Virtualität des Internets.

sci-fi-plot

ich habe geträumt ein ufo hätte mich aus meinem hotelzimmer geholt
die aliens haben mir milch gegeben und ihre sprache gelehrt

wenn man so etwas träumt ist es meistens schon zu spät
weil jeder weiß dass es tatsächlich passiert ist

was dann geschieht kann man nicht sagen vielleicht
kommen sie in ein paar tagen auf die erde

aber deine liebe wird mich retten und ich
unseren blauen planeten (28)

Atkins bezeichnet den Verlust als das prägende Element dieses virtuellen Raums: »I don’t know what’s wrong. I don’t know what’s lost and that’s kind of the condition of that feeling: Something is lost and I don’t know what that is and the work doesn’t know what that is and the characters don’t know what that is. But that doesn’t stop the fact that that loss is felt. It’s symptomatic but the thing that it’s a symptom of is irretrievable somehow
Auch Arnold hat etwas verloren, jedoch, wie Atkins es formuliert, ist es fraglich, ob das Verlorene von Arnold oder von uns festgemacht werden kann. Die naheliegende Antwort wäre, dass der Verlust von Odile den Trigger von Arnolds Entrückungserfahrungen darstellt. Doch dies wäre zu einfach gedacht, da die emotionale und kognitive Überforderung Arnolds scheinbar schon vorliegt, bevor er auf Odile trifft.

An: odile-lvl@hotmail.com
liebe odile,
vielen dank für die antwort.
ich habe nur ein paar stunden tedtalks geschaut. was ich genau mit den heute gesammelten informationen anfangen soll, weiß ich nicht. alles, was ich gelernt habe, ist, dass die gesten der leute, die diese ted-vorträge halten, gleich sind. und alle schauen vorwurfsvoll auf ihre fernbedienungen, wenn sie sich verhaspeln. vielleicht ist ja das der sinn von technik: verantwortung abzugeben.
liebe grüße
arnold (81)

Berichte und Meldungen über drastische Geschehnisse verlieren sich im Sumpf von Arnolds Gedanken­ströme. Sie lösen keine Reaktion aus und werden im Textverlauf übergangen. Er träumt, von Aliens entführt zu werden und malt sich aus, wie eine außerirdische Kraft die Erde zerstört.
Man nimmt Arnold konstant in seiner EXIT-Strategy wahr, innerhalb der er in den virtuellen Raum seiner Imagination und des Internets flüchtet: Selbstver­gewisserung über E-Mails, die er an sich selbst schickt und Chats, deren Verlauf er zu jeder Zeit zurückverfolgen kann, dazu der ständige Blick auf die vom Smartphone angezeigte Uhrzeit. Der digitale Raum bietet Halt. Er bietet eine Orientierung und Hilfestellung in der Verarbeitung des Alltags, einen kontrollier­baren Raum, der nicht entgleiten kann. Er bietet Halt, den Arnold zu benötigen scheint. Diese Abhängig­keit vom Digitalen diffundiert in Arnolds sinnliche Wahrnehmung der eigenen Umgebung und damit auch in die Wahrnehmung des Stadtraums: hin zur Augmented Reality.

In kritischer Haltung könnte man hier dem französischen Philosophen Paul Virilio folgen, nach dem die medienbe­einflusste Anschauung des Stadt­bilds zu dessen digitaler Umformung – in Analogie zum Interface – führt: »So ihrer objektalen Grenzen beraubt, beginnen die architekto­nischen Elemente ziellos in einem elektro­nischen Äther vor sich hinzutreiben, der keinerlei räumliche Dimensionen mehr besitzt, dessen einzige Dimension vielmehr die einer Zeitlichkeit ist, die alles unmittelbar durchsetzt.« Die digitale Ver- und Bearbeitung des Stadtraums wird von Virilio zum schädigenden Element erklärt.
Nun könnte man diese Analyse annehmen, besonders in Hinblick auf Arnolds obsessiv wirkende Benutzung seiner technischen Geräte als Türen zum digitalen Raum. Arnold zeigt sich als dekadente Figur. Er erfährt einen Verlustmoment – den man in abstrakter Form als Verlust des Halts in der bloß analogen Realität verstehen kann – weshalb er den digitalen Raum als Ersatzstruktur oder -realität heranzieht.
Entsprechend bewusst platziert wirkt im Text die beiläufige Nennung von Robert Musils Roman Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Obwohl Arnold dieses Werk »nie gelesen hatte« [58] lassen sich Parallelen zwischen Musils Figuren und Arnold herstellen. In Musils Roman, einem Parade­beispiel literarischer Dekadenz, suchen sich die Figuren ebenfalls Ersatz­systeme, die den Verlust vorheriger klassen­bezogener und welt­anschaulicher Perspektiven kompensieren sollen. Ihre Vorhaben scheitern jedoch und lassen die Figuren in autoritären und cholerischen Anfällen oder in Ablehnung jeglicher normativer Wertevor­stellungen zurück.
Beides liegt bei Arnold nicht vor, wobei jedoch sein bipolarer Zustand, bestehend aus Apathie und radikalen Auslöschungs­gedanken, in dekadenter Tradition ein mögliches Scheitern seines digitalen Ersatz­systems vermuten lässt.

Odile sagte: Lass uns irgendwas anschauen.

Arnold hatte das Gefühl, seine Umgebung schwamm und er war das einzige Scharfe, als würde gerade eine Teleportation eingeleitet werden. Arnold nahm sein MacBook. Es war 00.01 Uhr. Arnold blickte die Urzeit an, sein Herz raste. Arnold scrollte durch die Liste Noch sehen. Die Liste hatten Odile und er gemeinsam angelegt. Sie schauten Perfect Blue von Satoshi Kon. Bei Minute 39:41 hielten sie sich an den Händen. Bei 01:03:11 schlief Odile ein. Bei 01:04:13 fühlte Arnold eine un­vor­stellbare Einsamkeit. Er hoffte auf eine baldige Ankunft der Aliens. Während des Abspanns schloss Arnold die Augen. Er sprach die Aliens in Form eines Stoßgebets an, dann hörte er sich in seinem Kopf sagen: Bitte. Er schlief ein. (141)

Er flieht; er sucht einen Raum, in dem der Druck entweichen kann, in dem die Komplexität der Umwelt auf eine bestimmte strukturelle Beschaffenheit reduziert ist. Er sucht den Park in der Stadt. Denn was ist ein Park? Wofür ist er da? Welche Bedeutung kommt ihm im urbanen Raum der Großstadt zu?
Wahrscheinlich genau das, wovon hier gesprochen wird: die Funktion eines Zufluchtsortes. Genauer: eines künstlich bearbeiteten Raums mit einer Scheinnatur als Kulisse, vor der sich die Parkgänger:innen bereitwillig dem Schauspiel der abgelenkten sorglosen Freizeit hingeben, um sich danach ausgeruht und entlastet zurück in den Produktions­prozess der kapitalistischen Gesellschaft einzugliedern.
Diese Art der Diskreditierung des Parks kann sich auf Henri Lefebvres Das Recht auf Stadt beziehen. Darin formuliert er seine marxistische Kritik des kapitalistisch geformten Stadtraums, der als Produkt eines ideologischen Urbanismus lediglich auf die Förderung des effektiven Produktions­systems fokussiert ist. Im Zuge seiner Kritik führt der Protest für ein Recht auf Natur innerhalb des urbanen Raums zu der Produktion eines Naturraums, der jedoch von seinem eigentlich gewünschten Zweck entfremdet auftritt: »Die kommerzialisierten, industrialisierten, institutionell organisierten Freizeittätigkeiten zerstören diese Natürlichkeit, der man sich annimmt, um sie zu manipulieren und davon zu profitieren.«

Der Naturraum als Konsumprodukt; diese kritische Perspektive auf den Park als eine Naturattrappe, die jeglicher Natürlichkeit entbehrt, lässt sich mit einer ebenso kritischen Perspektive auf den digitalen Raum und dessen Einfluss – wie Virilio sie vertritt – vergleichen. Sie überschneiden sich bezüglich der jeweiligen Wahrnehmungserfahrung, die man beim Aufenthalt im Park und im Internet durchläuft.
Man versucht sich dem Stadtraum zu entziehen, so wie man versucht aus den sozial-gesellschaftlichen Dimensionen und ihrer Komplexität heraus- und in den digitalen Raum hinüberzutreten. Jedoch bewegt man sich in beiden Fällen lediglich von einem künstlichen Raum in den nächsten.

Die Flucht muss misslingen. Hinter den Baumwipfeln bleiben die Häuserreihen zu sehen und die News-Ticker leuchten uns von den Displays entgegen.

Sie schauten Serien.
Sie berührten ihre Gesichter.
Sie aßen Fürst-Pückler-Eis, zusammen mit dreißig Omas.
Sie bestellten Klamotten.
Sie schworen sich ein, dass sie jung waren.
Sie sahen Systeme stürzen.
Sie gingen in den Park.
Sie saßen auf dem Bett und schauten sich ein Wing-Suit-Video an. (102–103)

Nun könnte man es an dieser Stelle beenden. Man könnte Goldhorns Text als medienkritisches Werk stehen lassen, das mit dem Finger auf die Sucht des modernen Menschen nach der irrealen Entlastung durch den digitalen Raum zeigt.
So könnte auch das Ende des Romans dieser Wertung Zuspruch verleihen: Durch einen politisch motivierten Anschlag auf das Stromver­sorgungsnetz in Athen, und durch den Verlust seines iPhones während eines Straßen­aufstands in Exarchia, wird Arnolds Zugang zum digitalen Raum gekappt. Er darf das Flugzeug, mit dem er nach Berlin fliegen will, nicht betreten. Gestrandet in einem Hotel­zimmer ohne Strom beginnt Arnold die letzte Ladung seines MacBook-Akkus zu verbrauchen, um sieben Gedichte zu schreiben und sein Gedicht sci-fi-plot, das er in seinem im Hotelzimmer in Paris geschrieben hatte, zu ändern.

sci-fi-plot (neu)

ich habe geträumt ein ufo hätte mich aus meinem hotelzimmer geholt
die aliens gaben mir milch und haben mir ihre sprache gelehrt

wenn man so etwas träumt ist nichts zu spät
weil jeder weiß dass es wirklich passiert

was mit dir und mir geschieht kann man nicht sagen
die tiere werden sie empfangen

ihre ankunft wird uns heilen und dann
unseren blauen planeten

Es ist ein Entlastungsmoment. Arnold wird hoffnungsvoll und kreativ. Die Flucht ist unmöglich geworden und somit auch die Befrie­digung der Sucht. Er ist zurück­gelassen in der analogen Realität, die ohne Halt ist. Und doch scheint er weniger entrückt zu sein als zuvor. Somit bleibt der Schluss auf den toxischen Einfluss des Internets naheliegend. Doch wieder muss hier weiter­gedacht werden. Denn was ist der digitale Raum?
Er ist eine Institution der Virtualität. Ein Ort der einen »unwirkliche[n] Raum« beherbergt, »der sich virtuell hinter der Ober­fläche auftut.« Diese Beschreibung stammt aus Michel Foucaults Vortrag Andere Räume, in welchem er seine Konzeption der Hetero­topie als Pendant zum Konzept der Utopie formuliert.
Utopien sind nach Foucault »Platzierungen ohne wirklichen Ort« zu denen im Kontrast die Hetero­topien als „wirkliche Orte, wirksame Orte« auftreten, »die in die Einrichtung der Gesellschaft hinein­gezeichnet sind, sozusagen Gegen­platzierungen oder Widerlager, tatsächlich realisierte Utopien.« Sie sind als Teil des allgemeinen Kultur­raums betrachtbar, wobei sie Eigenschaften aufweisen, die eine Selektion von den restlichen kulturellen Orten ermöglicht: »Weil diese Orte ganz andere sind als alle Plätze, die sie reflektieren oder von denen sie sprechen«. Sie erfüllen eine gesellschaftliche Funktion, die sich im kultur­geschichtlichen Prozess wandeln kann.

Der Park ist eine solche Hetero­topie. Als ein geschlossener Raum vom restlichen Stadtraum trennbar, erfüllte der Park in der Vergangen­heit eine bürgerliche Reprä­sen­tations­funktion, während er heute vor allen Dingen als Freizeit- und Erholungsort gedacht ist. Der hetero­topische Raum des Parks ist aus der Foucaultschen Perspektive eine Kompen­sations­hetero­topie, indem in ihm ein wirklicher Raum geschaffen wird, »der so vollkommen, so sorgfältig, so wohlgeordnet ist wie der unsrige ungeordnet, mißraten und wirr ist.« : Die Kompen­sation über die perfekte künstliche Natur als Element des Zufluchts­ortes, den der Park in Opposition zum chaotischen Stadtraum darstellt.

Arnold setzte sich auf sein Fahrrad und fuhr in den Park. Er legte sich in die Sonne auf eine Bank neben einen Ginkgo­baum. Ginkgo­bäume waren lebende Fossilien wie Knochen­hechte oder Lungenfische. Ginkgo­bäume waren 300 Millionen Jahre alt. Die Dino­saurier starben vor 66 Millionen Jahren aus. Der Homo sapiens war 300 000 Jahre alt. Die Schrift und die Stadt entwickelten sich vor ungefähr 6 000 Jahren. 1804 über­schritt die Weltbe­völkerung eine Milliarde. Der Ginkgo­baum war ein tausendfach älterer Ausdruck des Universums als Arnold. Arnold dachte noch eine Weile über den Baum und 300 Millionen Jahre nach und woher er diese Informationen hatte. (54)

In dieser Differenzierung des utopischen und heterotopischen Raums gibt es einen Zwischenraum. Ein Zwischenraum, den nach Foucault der Spiegel einnimmt. Denn der Spiegel ist utopisch und heterotopisch zugleich. In einem Spiegel sehe ich mich im unwirklichen virtuellen Raum, »sehe ich mich da, wo ich nicht bin«. Ich sehe »eine Art Schatten, der mir meine eigene Sichtbarkeit gibt, der mich mich erblicken läßt, wo ich abwesend bin.« Er ist utopisch.
Gleichzeitig ist er heterotopisch, indem er tatsächlich existiert und mir ermöglicht den Platz zu betrachten, den ich wirklich im Raum einnehme: »[A]us der Tiefe dieses virtuellen Raums hinter dem Glas kehre ich zu mir zurück und beginne meine Augen wieder auf mich zu richten und mich da wieder einzufinden, wo ich bin. Der Spiegel funktioniert als eine Heterotopie in dem Sinn, daß er den Platz, den ich einnehme, während ich mich im Glas erblicke, ganz wirklich macht und mit dem ganzen Umraum verbindet, und daß er ihn zugleich ganz unwirklich macht, da er nur über den virtuellen Punkt dort wahrzunehmen ist.«

Der Spiegel als Halterung des virtuellen Raums, und das Display als Zugang zur digitalen Virtualität, weichen die Grenzen zwischen dem utopischen und hetero­topischen, sowie dem digitalen und analogen Raum auf. Sie gehen ineinander über, finden gleich­zeitig statt und wirken zusammen.
Arnold ist nicht der blaue Punkt auf der Google-Maps-Karte, trotzdem liefert diese digitale Ebene lokale Orientierung – sie zeigt Arnolds Verortung im urbanen Umfeld. Diese bipolare Beschaffenheit des digitalen Zufluchts­raums unterscheidet ihn vom rein hetero­topischen Park. Entsprechend ist fraglich, ob die gleiche Kritik der vorge­gaukelten Zuflucht, die gegenüber des Parks geäußert werden kann, auch auf den digitalen Raum zutrifft. Das Internet, als Gesamt­begriff des virtuellen Raums hinter dem Display, fungiert ebenso wie der Park als Kompen­sations­hetero­topie. Die geordnete Welt des Chats und des Google-Such­verlaufs, in dem die User:innen die scheinbare Kontrolle behalten, gleicht die wirre Komplexität und Über­forderung der analogen Realität aus. Denn im Chat kann jede Nachricht zurückverfolgt und in der Chrono­logie des Gesprächs verordnet werden. Die eigenen Aussagen können geplant, genau konstruiert und, wenn notwendig, gelöscht werden.

Er dachte an Paris, zu dem ihm nichts einfiel außer ungerechte Architektur, breite Boulevards, um Barrikaden zu verhindern. Er nahm sein MacBook, das WLAN war stabil. Er schaute sich ein paar Videos der Unruhen von 2005 an, und er dachte, wie zufrieden ihn die Aufnahmen plündernder Menschen damals gestimmt hatten. Die Bilder waren ihm wichtig oder neu vorgekommen, weil er dieses schaukelnde, rauschende Schwarz-Weiß-Bild einer Kameradrohne nie zuvor gesehen hatte. Sein jugendliches Ich war davon überzeugt gewesen, dem Beginn von etwas sehr Großen beizuwohnen, zum Beispiel dem Ende des Kapitalismus. Arnold wusste damals noch nicht, dass alles verebbt, alle Aufstände und jedes Gefühl. Arnold hoffte, dass in den Innenstädten bald Geschäfte internationaler Bekleidungsketten geplündert würden, und öffnete den Chat mit Odile. (17)

Diese Frage nach Heterotopie und Utopie ist eine politische, denn es geht um Räume, die da sind und um Räume, die da sei könnten. Es geht um die Möglichkeit der Alternative, das Hinterfragen der etablierten Systeme und Institutionen.
Der Aufstand und der Protest sind dauerhaft präsent in Goldhorns Roman, wenn auch die meiste Zeit nur am Rande, verschwommen durch den Filter der Nachrichten­kanäle. Sie sind Ausdruck des hetero­genen Raums, in dem sich Spannungen aufbauen und entladen. »[E]s ist ein Raum der Höhe, ein Raum der Gipfel, oder es ist im Gegenteil ein Raum der Niederung, ein Raum des Schlammes; es ist ein Raum, der fließt wie das Wasser; es ist ein Raum, der fest und gefroren ist wie der Stein oder der Kristall.« Es ist, wie Foucault es hier beschreibt, ein Raum »innerer Qualitäten«, durch den sich Arnold und mit ihm der Text bewegt.

In Exarchia trifft er auf eine Demonstration, bei der Polizei und Demonstrierende in Konflikt miteinander geraten. Arnold, der den genauen Grund der Demo nicht kennt, verfolgt als Beobachter vom Rand aus, wie die Polizei in gepanzerten Wägen vorrückt, während die Demonstrierenden Steine werfen. Der Anblick der vom Tränengas verzerrten Gesichter »kam Arnold völlig überzeichnet vor«, er dachte an ein »barockes Theaterstück« [154].
Arnold hält sich aus dem politischen Kampf raus, er entzieht sich den Momenten, in denen sich diese Frage nach Utopie und Hetero­topie aufdrängt. Er bewegt sich außerhalb des politischen Raums, bis er selbst zum Ziel der Polizei­gewalt wird und physisch in diesen politischen Raum gezwungen wird. Arnold wird verhaftet und ihm wird sein iPhone weggenommen. Er wird zurück­geworfen in die analoge Realität, die er durch diesen Konti­nuitäts­bruch zum ersten Mal im Laufe des Romans voll­umfänglich erfasst.

Arnold dachte an die simple Ordnung des Universums zu seiner Anfangszeit. An den Beginn der Zeit. Und Arnold wurde klar, dass er ein Ausdruck von Komplexität war, den das Universum erreicht hatte. Ihm wurde klar, dass die silberne Kette, die Odile und er sich vor weniger als einem Jahr online bestellt hatten, von einer Supernova vor Milliarden Jahren geschmiedet worden war. Und ihn überkam ein Gefühl, als hätte er endlich verstanden, welche Energie und welche Schwierigkeiten das Universum auf sich genommen hatte für all das. Er wusste, wie verletzlich diese Komplexität war. Und wie umwerfend schön. Er dachte: Das werde ich den Aliens sagen. Arnold schloss die Augen und hörte eine Weile den Stadtgeräuschen zu. Er wusste nicht, wie lange er dort stand. (162)

Die Offline-Erfahrung kondensiert in den erwähnten sieben Gedichten, die Arnold in seinem Hotel­zimmer in der Nähe des Athener Flughafens verfasst. Und doch findet er an diesem Punkt wieder zurück ins Internet, indem er seine Gedichte auf einer selbst erstellten Website platziert, die mit der nächsten aktiven Netz­verbindung hochgeladen werden wird. Denn in diesem Raum der Website sind sie für uns erreichbar. Wir müssen nur die Tür öffnen.
Es ist die Feststellung der Unbegreif­lichkeit der Realität; einer Realität, die schon immer die Hetero­topien der menschlichen Kultur notwendig machte. Goldhorn sagt selbst, dass die Gegenwart von 1030 nicht weniger zeitlos war als die heutige Gegenwart. Genauso war sie nicht weniger überfordernd.
Religion und Kunst, als Kompen­sations­hetero­topien und virtuelle Räume, haben schon immer – wie der Spiegel und das Display – die notwendige Zuflucht in einen zugleich unwirklichen und trotzdem wirksamen Raum geboten; heute ist es das Internet, das einem Park gleich einen geordneten Raum außer­halb der analogen Realität bildet und somit Halt schafft.
Es ist damit auch keine Proble­mati­sierung der Komplexität unserer Gegenwart, denn diese wird immer komplex und überfordernd sein, unabhängig vom Eingriff des Menschen in seine Umgebung. Jedoch drängt sich die Frage nach dem Umgang mit der Über­forderung auf und, als politische Systemkritik, die Frage danach, wer unsere Zufluchts­orte kontrolliert.

Und so dachte Arnold:

Die menschliche Technologie ist noch nicht bereit, die Wüste vollständig in einen Park zu verwandeln. Er dachte an Bohrinseln und an Pauschalreisen in die Tiefsee. (172)

Marius Goldhorn, Park, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2020.

Produktion: Simon Böhm, Jakob Moog

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#67 Marius Goldhorn: Park

Leroi-Gourhan, André (1965): Die symbolische Domestikation des Raums. In: Jörg Dünne und Stephan Günzel (Hg.): Raumtheorie. Frankfurt am Main 2015: Suhrkamp. 8. Aufl., S. 229.

Leroi-Gourhan, André (1965): Die symbolische Domestikation des Raums. In: Jörg Dünne und Stephan Günzel (Hg.): Raumtheorie. Frankfurt am Main 2015: Suhrkamp. 8. Aufl., S. 230.

Virilio, Paul (1984): Die Auflösung des Stadtbilds. In: Jörg Dünne und Stephan Günzel (Hg.): Raumtheorie. Frank-furt am Main 2015: Suhrkamp. 8. Aufl., S. 261.

Lefebvre, Henri (1968): Das Recht auf Stadt. Hamburg 2016: Edition Nautilus., S. 165.

Foucault, Michel (1984): Andere Räume. In: Barck, Karlheinz u.a. (Hg.): Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik. Leipzig 2002: Reclam. 7. Aufl., S. 39.

Foucault, Michel (1984): Andere Räume. In: Barck, Karlheinz u.a. (Hg.): Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik. Leipzig 2002: Reclam. 7. Aufl., S. 39.

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